Die Feuerwehr Uftrungen wurde 1862 gegründet und blickt damit auf eine mehr als 160-jährige bewegte Geschichte zurück. Unsere Chronik erzählt von Ereignissen und Katastrophen, die unseren Ort und seine Einwohner teils nachhaltig geprägt haben.

So ist die Rede von Hochwässer, Unwettern und großen Erdfällen. Aber auch Explosionen in Pulvermühlen und der Feuerwerksfabrik sowie verheerende Feuersbrünste gab es in den vergangenen Jahrhunderten in unserem Dorf. Vielfach brannte es im 19. Jahrhundert vor allem durch Brandstiftung - teils mit fatalen Folgen, weil Hilfe nur ohne Hilfsmittel und völlig unorganisiert möglich war.

Es sollte nun aber nicht mehr lange dauern, bis sich tapfere Männer mit einfachsten Mitteln dem Feuer entgegenstellen wollten. Im Jahr 1862 taten sich junge, tüchtige Männer zusammen und gründeten eine Feuerschutztruppe. Das Fundament für eine Feuerwehr war gelegt!

Der erste technische Fortschritt, und das war er zu dieser Zeit ganz gewiss, erreichte die Feuerwehr Uftrungen zwei Jahre nach ihrer Gründung. Die Gemeinde erhielt ihre erste Handdruckspritze 1864 als Geschenk der Aachen-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft. Das erste Spritzenhaus ließ der Ortsschulze Herrmann im Hinterdorf 31 errichten.

Die Spritze verbrannte allerdings bei der großen Feuersbrunst zu Himmelfahrt 1885, bei der 27 Gehöfte mit 102 Gebäuden durch Brandstiftung Raub der Flammen wurden.

1883 erhielt die Uftrunger Feuerwehr die zweite Handdruckspritze. Es ist anzunehmen, dass deshalb ein zweites Spritzenhaus Am Wasser gebaut wurde. Zu dieser Zeit ahnte niemand, dass Gerätehäuser bis in die Gegenwart ein bewegtes Thema in Uftrungen bleiben sollten!

1906 konnte man im Stolberger Anzeiger lesen, dass auf der fürstlichen Domäne der große Ochsenstall mit mehreren 100 Zentnern Getreide und mehreren Nebengelassen niederbrannte. Neben der Uftrunger Wehr löschten hier auch die Wehren aus Stempeda, Rottleberode, Breitungen, Roßla, Berga, Kelbra und Rosperwenda. Noch heute rücken wir mit vielen dieser Wehren gemeinsam aus, wenn Menschen in Not sind.

Durch die beiden Weltkriege, in denen viele männliche Einwohner Uftrungens ihr Leben lassen mussten, wurde die Feuerwehr personell enorm geschwächt. 1946, ein Jahr nach Ende des Kriegs, traten folgende Kamerade bei, die teils über Jahrzehnte das Uftrunger Feuerwehrwesen prägen sollten: Bodo Ernst, Rudolf Heßmer, Walter Kolbe, Karl Wagner, Ernst Hagedorn. Bodo Ernst übernahm das Amt des Wehrleiters 1952 und übte es über 40 Jahre lang mit großer Leidenschaft aus.

1963 wurde in Uftrungen die Frauengruppe der Freiwilligen Feuerwehr gegründet.

Im Januar 1974 fegte eine Windhose über unseren Ort hinweg, die den hölzernen Trockenturm am Gerätehaus aus der Verankerung riss. Er stürzte in den Garten des Kameraden Harald Tressel, verletzt wurde niemand.

1982 erhielt unsere Feuerwehr einen Tragkraftspritzenanhänger und eine Anhängeleiter mit einer Höhe von 12m.

1995 wurde das alte Gerätehaus abgerissen, um Platz für ein modernes Gebäude zu schaffen, das den gestiegenen Anforderungen an den Feuerwehrdienst entsprechen sollte.

Das neue Domizil wurde 1996 bezogen. Dort fanden zwei Fahrzeuge, zwei Anhänger und die entsprechende Technik ihren Platz. Dazu gab es einen großen und einen kleinen Versammlungsraum, eine Küche, moderne Sanitäranlagen und ein Wehrleiterbüro. Später wurde noch eine Garage mit Werkstatt für den Gerätewart sowie ein Bad mit Dusche angebaut. Das ermöglichte es ab sofort, eine eigene Umkleide für die Frauen einzurichten.

Nur 19 Jahre später, im Herbst 2015, mussten wir erneut umziehen. Das Gerätehaus an der Hauptstraße, Ecke August-Jäger-Straße, wurde eingeweiht. Ein Neubau wurde nötig, weil das alte Gerätehaus an der Hasel durch Senkungserscheinungen massive Risse aufwies und sich ein merkbares Gefälle im Gebäude entwickelt hatte. Ein sicheres Arbeiten für uns Feuerwehrleute konnte nicht mehr garantiert werden.

1997 kan die Feuerwehr Uftrungen auf heute durchaus unüblichem Weg zu dem Löschgruppenfahrzeug, das noch heute bei uns seinen Dienst tut. Die Firma Schmitz aus Luckenwalde stellte genau dieses Fahrzeug bei uns im Ort vor. Die Kameraden waren sofort Feuer und Flamme - kannten Sie doch nur die beiden B1000 als Einsatzfahrzeuge, die bis dahin im Besitz der Gemeinde Uftrungen waren.

Der damalige Bürgermeister Günter Bergner soll der Legende nach gefragt haben: "Was kostet denn das Ding?", machte, wie man ganz salopp sagt, etwas Kohle locker, und bestellte einfach ein neues Feuerwehrauto. Wir sind uns wohl bewusst, dass dies heute ein nicht mehr vorstellbarer Vorgang ist.

2018 wurde durch die Gemeinde Südharz ein neues MTF auf Basis eines VW T6 beschafft. Darüber hinaus ist auch ein Melderkrad aus der Beschaffung des Landes Sachsen-Anhalt bei uns stationiert, das neben Einsätzen in unserem Ausrückebereich auch zu Einsätzen auf die Autobahn 38 alarmiert wird.

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